Para
Schwimmen
Trainingssteuerung
Um ein Training effektiv zu steuern und den Leistungs- und Trainingszustand des Sportlers einordnen zu können, bedarf es verschiedener Parameter, die im Folgenden näher erläutert werden:
- Trainingsplanung
- Belastungskategorien
- Kontrollstandards
- Trainingsdatendokumentation (TD)
- Leistungsdiagnostik
- Wettkampfanalyse
Trainingsplanung
Grundvoraussetzung für die Trainingsplanung ist eine Leistungsplanung anhand eines Saisonkalenders, indem die Höhepunkte (in Form von Wettkämpfen) und die dazugehörigen Be- und Entlastungswochen markiert sind. Nach der Grundausbildung sollte das Training als planmäßig gesteuerter Prozess verstanden werden und sich an den Inhalten der einzelnen Ausbildungsetappen orientieren. Im Bereich des Hochleistungstrainings wird ein Vierjahresplan erstellt.
Belastungskategorien
Um gezielte Reize innerhalb des Trainings zu geben und die Leistungswahrnehmung der Aktiven zu fördern, ist eine Belastungsvorgabe Pflicht und stellt das „Werkzeug“ von Trainerinnen und Trainern dar. Diese grundlegenden Bausteine zur Trainingssteuerung werden auch Belastungsnormative, -komponenten oder -faktoren genannt (vgl. Tabellen 15 & 16), wobei sie immer nur eine grobe Orientierung darstellen: Die Anwendung hängt in jedem Fall von den aktuellen Leistungszuständen der Aktiven ab, sodass sich konkrete Überlegungen zur Anwendung zwischen Sportlerinnen und Sportlern unterscheiden, innerhalb der Trainingseinheiten, Muskelgruppen sowie einzelnen Übungen[1].
|
Belastungskategorie |
Beschreibung |
Beispiel |
|
Umfang |
Summe des Trainings (oder einer Serie) in Stunden und/oder Kilometern |
1600m |
|
Dauer |
Dauer einer Trainings- oder Wettkampfbelastung |
24‘ (8x3‘) |
|
Intensität |
Höhe des Belastungsreizes pro Zeit (Geschwindigkeit, % Bestzeit) oder biologische Beanspruchung (Puls, Laktat, %VO2max) |
85% der Bestzeit = 2:30 Puls 150-170 (individuell) Laktat: < 3mmol/l |
|
Dichte |
Zeit zwischen den Belastungsreizen (Pause) |
30‘‘ |
|
Güte |
Qualität der Bewegungsausführung (Technik, Frequenz, Zyklusweg etc.) |
z. B. „Hand über Hand“, Atemrhythmen usw. |
Tabelle 15
Definition der Belastungskategorien erklärt am Beispiel einer Serie über 8x200 m Freistil (DSV Nachwuchskonzeption).
|
Belastungsnormative |
Langsames, extensives Intervalltraining |
|
Ziel |
Verbesserung der aeroben Ausdauer (aerobe Kapazität), insbesondere der zentralen Verhältnisse (Herzschlagvolumen und Herzmuskelquerschnitt), Ökonomisierung der Sauerstofflieferung, verbesserte Fettverbrennung (BZ2) und Laktatelimination |
|
Anzahl |
2-100 und mehr (abhängig von Teilstreckenlänge, BZ, Trainingsalter) |
|
Strecke |
ABT: 25-200 m im 1. Jahr > 25-400 m im 2. Jahr > … usw. ANS: 25-800 m im 1. Jahr > 50-1200 m im 2. Jahr > … usw. In allen Trainingsetappen ist die Strecke abhängig von der Anzahl der Wiederholungen, der BZ und des Trainingsalters. |
|
Umfang |
ABT: 800-1200 m im 1. Jahr > 1000-1500 m im 2. Jahr > … usw. ANS: 1500-2000 m im 1. Jahr > 2500-3000 m im 2. Jahr > … usw. |
|
Form |
Gleichmäßige Geschwindigkeit, schnellere zweite Hälfte, zunehmende Geschwindigkeit etc. Alle Schwimmtechniken, Schwimmkombinationen, Bein- und Armarbeit, Drills/Übungen, Trainingsmittel (Flossen, Paddles…) und andere Aktivitäten (Ergometer, Laufen etc.) |
|
Intensität |
BZ1 bis BZ3 |
|
Pause |
5‘‘ bis 1-2‘ abhängig von der Teilstrecke und BZ |
Tabelle 16
Belastungsnormative nach Madsen & Wilke (2015) mit Beispiel für die sukzessive Zunahme des Trainingsumfangs im ABT und ANS unter besonderer Beachtung von Anzahl, Strecke und Umfang.
Hinsichtlich der Intensitäten wird mit der Tabelle für „Belastungszonen und Trainingsbereiche im Schwimmen“ gearbeitet.
Kontrollstandards/ Leistungsdiagnostik
Die Leistungsdiagnostik mit allen Komponenten ist eine wichtige Grundlage der Trainingssteuerung und gewinnt mit zunehmender Individualisierung des Trainingsprozesses an Bedeutung. Die komplexe Leistungsdiagnostik wird mit den Bundeskadern 1-3x jährlich zentral am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig durchgeführt.
Abbildung 34
Athletinnen und Athleten des Bundeskaders durchlaufen am IAT dieselbe Testbatterie, die seit Jahren bei Schwimmerinnen und Schwimmern des DSV zum Einsatz kommt. Dies stellt Mensch und Material mitunter vor komplexe Herausforderungen, wenn auf die individuellen Bedürfnisse der Para Schwimmerinnen und Para Schwimmer eingegangen werden muss. Neben direkten Erkenntnissen und Empfehlungen zum Trainingsprozess entsteht so auch sukzessive spezifisches Wissen zum Para Schwimmen, um zukünftig noch präzisere Aussagen zu Training und Technik für verschiedene Behinderungen machen zu können.
Die Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportler, die keinem Bundeskader angehören, werden nicht zentral-diagnostisch betreut. Deshalb obliegt es den Heimtrainerinnen und Heimtrainern selbst, durch standardisierte Tests die sportliche Entwicklung zu bestimmen. Objektive Kontrollmethoden der Belastung stellen die Messung von Puls, Zeit und Frequenz dar. Subjektives Belastungsempfinden kann anhand der BORG-Skala (siehe Tab. 17) abgefragt werden.
|
Skalenwert |
Anstrengungsgrad |
% max. Beanspruchung |
|
6 |
überhaupt nicht anstrengend |
20 |
|
7 |
extrem leicht |
30 |
|
8 |
|
40 |
|
9 |
sehr leicht = entspricht einer sehr leichten Anstrengung, bspw. normales Gehen im eigenen Tempo |
50 |
|
10 |
|
55 |
|
11 |
leicht |
60 |
|
12 |
|
65 |
|
13 |
etwas anstrengend = bedeutet, man kann bei der Belastung noch gut weitermachen |
70 |
|
14 |
|
75 |
|
15 |
anstrengend = anstrengend/schwer, aber ein Fortfahren ist möglich |
80 |
|
16 |
|
85 |
|
17 |
sehr anstrengend = du kannst noch weitermachen, du musst dich aber sehr anstrengen und bist bald erschöpft |
90 |
|
18 |
|
95 |
|
19 |
extrem anstrengend = für die meisten Personen ist dies eine sehr anstrengende Belastung, die stärkste, die sie jemals erlebt haben |
100 |
|
20 |
maximale Anstrengung |
Überanstrengung |
Tabelle 17
BORG-Skala zur Abschätzung des Anstrengungsempfindens (angepasst nach leichtathletik.de).
Die Ergebnisse der standardisierten Tests können den zugeordneten Landestrainerinnen und Landestrainern sowie Bundestrainerinnen und Bundestrainern zugesendet werden. Alle Sportlerinnen und Sportler ab dem Landeskader, verpflichtend ab dem NK2-Kader, führen die Tests entsprechend der Inhalte der einzelnen Ausbildungsetappen regelmäßig durch. Ab diesem Kaderstatus sind die Ergebnisse elektronisch zu erfassen. Dieses Dokument ist ausgefüllt, halbjährlich, an den zuständigen Bundestrainer des Nachwuchses elektronisch zu übermitteln. Eine Auswertung dieser Tests wird den Landes-/Heimtrainerinnen und -trainern elektronisch übersandt.
Die empfohlenen standardisierten Tests zur Einschätzung der allgemeinen und spezifischen Entwicklung werden im Folgenden explizit beschrieben und erläutert.
Ziel und Forderung ist es nicht, alle oder besonders viele der beschriebenen Tests abzulegen, sondern für das eigene Training bzw. in den vorhandenen Strukturen eine geeignete Auswahl zu treffen. Bei annähernd idealen Trainingsbedingungen werden sich viele Tests im normalen Trainingsbetrieb leicht integrieren lassen oder als Nebenprodukt ohne Mehraufwand ergeben. Bei schlechteren Bedingungen, d.h. vor allem bei geringer Trainingszeit und/oder fehlender Ausstattung, werden Tests nicht durchführbar sein oder zu viel Zeit im Training einnehmen. Daraufhin ist eine Festlegung auf eine machbare Testanzahl zu treffen, die möglichst alle Fähigkeitsbereiche abdeckt (bspw. im Wasser jeweils ein Test für die aerobe und anaerobe Ausdauerleistungsfähigkeit sowie ein Test zur Schnelligkeit und an Land jeweils ein Test für die oberen und unteren Extremitäten). Tests können und müssen den eigenen Rahmenbedingungen genügen und auf die individuellen Bedürfnisse der Sportlerinnen und Sportler zugeschnitten werden:
Bei den Empfehlungen zu Streckenlängen und Umfängen wurde sich an Erfahrungswerten für Sportlerinnen und Sportler mit leichter körperlicher, geistiger oder Sehbehinderung orientiert. Bei schwereren Einschränkungen sind diese Vorgaben nicht realistisch und entsprechend anzupassen, sodass vergleichbare oder anderweitig relevante Leistungen gemessen werden (vgl. Abb. 35). Die wichtigste Voraussetzung bei Anpassungen ist, dass die Tests unter gleichbleibenden Bedingungen durchgeführt werden (Trainingsabschnitt, Wochenverlauf, gewähltes Material etc.).
Die Auswahl der Tests und mögliche Anpassungen sind mit den zuständigen Landes- und/oder Bundestrainerinnen und -trainern abzustimmen.
Abbildung 35
Beispielhafter Auszug aus der Eingabemaske der Kontrollstandards: Die gewählten Tests wurden in Umfang und Durchführung abgeändert. Hintergrund könnten die Leistungsfähigkeit und/oder Belastbarkeit des getesteten Sportlers oder organisatorische Zwänge sein. Stand bspw. nur eine Stunde Wasserzeit zur Verfügung, wäre die Durchführung der 3x800 m Freistil schwierig gewesen, sodass die Entscheidung auf eine einzelne Wiederholung fiel. Die 5x200 m Lagen wurden ohne Delfin/Schmetterlingstechnik geschwommen (z.B. weil die Lage noch nicht sicher beherrscht wurde) und stattdessen durch das Rückenschwimmen ersetzt.
Athletik Tests
|
Liegestütze |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Kraftausdauer der oberen Extremitäten, Rumpfstabilität |
|
Zielstellung: |
Maximale Anzahl von Wiederholungen innerhalb einer Minute |
|
Ausgangsstellung: |
|
|
Bewegungsablauf: |
Beugen der Arme bis in einen Winkel von ca. 90 Grad im Ellbogen, Ellbogen nach außen gerichtet |
|
Schwerpunkte: |
Körperspannung, Schwungbewegungen aus dem Körper vermeiden. |
|
Messpunkte: |
|
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
|
|
Klimmzüge |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Kraftausdauer (Maximalkraft, Schnellkraft) der oberen Extremitäten |
|
Zielstellung: |
Maximale Anzahl von Wiederholungen innerhalb einer Minute |
|
Ausgangsstellung: |
|
|
Bewegungsablauf: |
|
|
Schwerpunkte: |
Körperspannung, Schwungbewegungen aus den Beinen sind zu vermeiden |
|
Messpunkte: |
Kinn auf Stangenhöhe - Mindestmesspunkt Nase auf Höhe der Stange |
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
|
|
Schrägliegehang |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Kraftausdauer der oberen Extremitäten, Rumpfstabilität |
|
Zielstellung: |
Maximale Anzahl von Wiederholungen innerhalb einer Minute |
|
Ausgangsstellung: |
|
|
Bewegungsablauf: |
|
|
Schwerpunkte: |
|
|
Messpunkte: |
|
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
|
|
Jump-and-Reach |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Schnellkraftfähigkeit der unteren Extremitäten |
|
Zielstellung: |
Maximale Treibhöhe |
|
Ausgangsstellung: |
Markierung der maximalen Reichhöhe im Stand |
|
Bewegungsablauf: |
Aus Ruhestellung bei einem Kniewinkel von 90° beidbeiniger Absprung nach oben mit Schwungunterstützung der Arme, Markierung der Finger mit Kreide am höchsten Punkt, beidbeinige Landung |
|
Schwerpunkte: |
Arm für Messung muss gestreckt sein, schnelle Streckung des Körpers |
|
Messpunkte: |
Differenz zwischen maximaler Reichhöhe im Stand und maximaler Sprunghöhe in Zentimetern |
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
|
|
Dreier-Schlusssprung |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Rhythmisierungsfähigkeit, Sprungkraft |
|
Zielstellung: |
Maximale Weite mit drei aufeinanderfolgenden rhythmischen Schlusssprüngen in Metern |
|
Ausgangsstellung: |
|
|
Bewegungsablauf: |
Aus dem Stand erfolgen drei rhythmische Schlusssprünge (beidbeinig) nacheinander unter Nutzung der Schwungbewegung der Arme |
|
Schwerpunkte: |
Keine Pause zwischen den Sprüngen |
|
Messpunkte: |
Absprunglinie bis hintere Ferse nach der Landung beim dritten Sprung |
|
Variationen: |
Einbeinig |
|
Heranführung: |
|
|
Rumpfhalte |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Kraftausdauerfähigkeit des Rumpfbereiches |
|
Zielstellung: |
Maximale Dauer in der Rumpfhalte |
|
Ausgangsstellung: |
|
|
Bewegungsablauf: |
|
|
Schwerpunkte: |
|
|
Messpunkte: |
Verlassen der Waagerechten (Kontrolle durch Hilfsmittel) |
|
Variationen: |
Arme in U-Halte |
|
Heranführung: |
Rumpftraining |
|
Unterarmstütz (Plank) |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Kraftausdauerfähigkeit des Rumpfbereiches |
|
Zielstellung: |
Maximale Dauer im Unterarmstütz |
|
Ausgangsstellung: |
|
|
Bewegungsablauf: |
Halteübung |
|
Schwerpunkte: |
|
|
Messpunkte: |
|
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
Rumpftraining |
|
Schulterbeweglichkeit |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Bewegungsfähigkeit des Schultergürtels |
|
Zielstellung: |
Maximale Beweglichkeit der Schultern |
|
Ausgangsstellung: |
Bauchlage auf einer Gymnastikbank, Schulterdach bündig zur Vorderkante, beide Arme sind nach vorne in Verlängerung der Bank gestreckt und halten einen Messstab |
|
Bewegungsablauf: |
Arme gleichzeitig und gleichmäßig nach hinten führen, Griffbreite von sehr breit bis möglichst eng verändern |
|
Schwerpunkte: |
Schulter darf nicht ausweichen, Ellenbogen darf nicht beugen |
|
Messpunkte: |
Abstand zwischen dem Handgriff und einer verschiebbaren Markierung des Messstabes wird in Zentimetern abgelesen |
|
Variationen: |
In Bauchlage, Kopf auf Boden, Hände in Tauchposition übereinander so hoch wie möglich anheben, Messung des Abstandes zwischen Boden und Fingerspitzen in cm |
|
Heranführung: |
Dehnübungen der Schulterpartien |
|
Beweglichkeit: Finger-Boden-Abstand (Stand-and Reach) |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Dehnfähigkeit der hinteren Körperpartien |
|
Zielstellung: |
Maximale Beweglichkeit im Rumpfbereich |
|
Ausgangsstellung: |
|
|
Bewegungsablauf: |
|
|
Schwerpunkte: |
Streckung der Knie |
|
Messpunkte: |
|
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
Beweglichkeitstraining für Rückseiten der unteren Extremitäten, Hüfte und Rumpf |
Wasser Tests
|
4x15 m Delphinbeinbewegung |
|
||
|
Fähigkeitsbereich: |
Schnellkraft und Frequenzschnelligkeit in der Delfinbewegung (Bauch- und Rückenlage) mit Techniküberprüfung |
|
|
|
Zielstellung: |
1x Delfinbeine in Bauchlage 1x Delfinbeine in Rückenlage 1x Delfinbewegung in Seitenlage rechts 1x Delfinbewegung in Seitenlage links |
|
|
|
Schwerpunkte: |
|
|
|
|
Messpunkte: |
|
|
|
|
Variationen: |
|
|
|
|
Heranführung: |
|
|
|
|
4x15 m Lagenfolge |
|||
|
Fähigkeitsbereich: |
Komplexe Schnelligkeit |
||
|
Zielstellung: |
Jede Lage mit Start und beliebig langer Tauchphase |
||
|
Schwerpunkte: |
|
||
|
Messpunkte: |
|
||
|
Variationen: |
|
||
|
Heranführung: |
|
||
[1] Diese Testform ist ebenfalls relevant, wenn der Kick nicht nach Leitbild ausgeführt wird (bspw. Ausführung nur aus der Hüfte mit gestrecktem Knie oder mit fehlendem Hüfteinsatz aus dem Knie), insbesondere, wenn der Beinschlag produktiv ist und im Wettkampf eingesetzt werden soll.
|
4x50 m Lagenfolge Beine (Arme bei Behinderung der Arme) |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Antriebsfähigkeit der unteren Extremitäten |
|
Zielstellung: |
|
|
Schwerpunkte: |
|
|
Messpunkte: |
|
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
|
|
4x50 m Lagenfolge mit Start |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Anaerobe Ausdauer, Schnelligkeitsausdauer |
|
Zielstellung: |
|
|
Schwerpunkte: |
|
|
Messpunkte: |
|
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
|
|
5x200 m Lagen |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
aerobe und anaerobe Ausdauer |
|
Zielstellung: |
|
|
Schwerpunkte: |
|
|
Messpunkte: |
|
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
|
|
8x100 m bzw. 8x200 m Freistil und 8x100 m Hauptlage Beine |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
aerobe und anaerobe Ausdauer, Stehvermögen, Laktattoleranz |
|
Zielstellung: |
|
|
Schwerpunkte: |
|
|
Messpunkte: |
|
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
|
|
3-5x400 m bzw. 800 m Freistil |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
aerobe (und anaerobe) Ausdauer |
|
Zielstellung: |
|
|
Schwerpunkte: |
|
|
Messpunkte: |
|
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
|
|
1500 m Freistil |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
aerobe Ausdauer |
|
Zielstellung: |
|
|
Schwerpunkte: |
|
|
Messpunkte: |
|
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
|
|
Stufentest nach Pansold |
|||||||
|
Fähigkeitsbereich: |
Aerobe und anaerobe Ausdauer, Stehvermögen, Laktattoleranz |
||||||
|
Zielstellung: |
Zur Überprüfung physiologischer Anpassungen sind abhängig von der Hauptwettkampf-Disziplin, nach standardisierten, stufenförmig ansteigenden Intensitätsvorgaben und bei festgelegten Pausen zu schwimmen:
|
||||||
|
Schwerpunkte: |
|
||||||
|
Messpunkte: |
|
||||||
|
Heranführung: |
|
||||||
|
Testablauf |
|||||||
|
Teilstreckenlänge |
Stufe |
Anzahl der Wdh. |
Laktatwertziele |
Pause |
Serienpause |
Zeitpunkte der Abnahme |
|
|
100/200 m |
1 |
3 |
2 bis 3 |
30-60‘‘ |
3‘ |
Sofort |
|
|
2 |
2 |
3 bis 4 |
30-60‘‘ |
3 min |
Sofort |
|
|
|
3 |
1 |
4 bis 6 |
5‘ |
|
Nach 1‘ |
|
|
|
4 |
1 |
6 bis 8 |
ca. 20‘ |
|
Nach 3 min |
|
|
|
5 |
1 |
Max. |
|
|
Nach 4‘/7‘/10‘ |
|
|
|
Teilstreckenlänge |
Stufe |
Anzahl der Wdh. |
Laktatwertziele |
Pause |
Serienpause |
Zeitpunkte der Abnahme |
|
|
400 m |
1 |
2 |
2 bis 3 |
1‘-2‘ |
3‘ |
Nach 1‘ |
|
|
2 |
1 |
3 bis 4 |
3‘ |
|
Nach 3‘ |
|
|
|
3 |
1 |
4 bis 5 |
Bis 20‘ |
|
Nach 3‘ |
|
|
|
4 |
1 |
Max. |
|
|
Nach 4‘/7‘/10‘ |
|
|
|
Gleittest |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Strömungsgünstiges Körperverhalten ohne zusätzliche Antriebsleistung außer des Abstoßes |
|
Zielstellung: |
Möglichst lange und schnelle Gleitphase in Bauch- und Rückenlage |
|
Schwerpunkte: |
|
|
Messpunkte: |
|
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
|
|
Wendentest |
|
|
Fähigkeitsbereich: |
Koordination, Technikanwendung, komplexe Schnelligkeit |
|
Zielstellung: |
Möglichst 4x10 m in allen Lagen maximal |
|
Schwerpunkte: |
Möglichst geringe Zeit zwischen Berührung und Lösung des Körpers von der Wand |
|
Messpunkte: |
|
|
Variationen: |
|
|
Heranführung: |
|
Trainingsdokumentation (TD)
In Abhängigkeit der einzelnen Ausbildungsetappen ist das absolvierte Training systematisch zu dokumentieren.
Im Grundlagentraining beschränkt sich dies auf eine Gruppentrainingsdokumentation, Anwesenheitskontrolle sowie Dokumentation der geschwommenen Kilometer und Trainingsschwerpunkte. Schwimmerinnen und Schwimmer sollten dabei zur Führung eines eigenen Trainingstagebuches herangeführt werden.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) gibt es mit der sogenannten IDA eine umfangreiche Datenbank zur Dokumentation und Auswertung des Aufbautrainings. Tools zur Planung und Auswertung von Wettkämpfen, medizinischen Untersuchungen und Leistungsdiagnostiken stehen ebenfalls zur Verfügung bzw. befinden sich im Aufbau, sodass zukünftig eine vollumfassende Plattform zur Steuerung des Trainingsprozesses entstehen wird. Neben Spitzenathletinnen und Spitzenathleten steht die IDA dem Nachwuchsbereich unabhängig vom Kaderstatus offen, sofern eine leistungssportliche Laufbahn angestrebt wird. Interessierte Trainerinnen und Trainer können sich für Zugang und Einweisung in das System an die hinterlegte Kontaktadresse auf der Website wenden.
Abbildung 36
Startseite und Auszüge des Funktionsumfangs der Seite IDA Para Schwimmen.
Im Aufbautraining, Anschlusstraining und vor allem im Hochleistungstraining muss eine detailliertere Trainingsdokumentation durchgeführt werden, um Rückschlüsse bei Nichtrealisierung der angestrebten Ziele zu gewinnen. Ziel der Dokumentation ist es zu ermitteln, welche Trainingsmaßnahme zu welcher Leistungsfähigkeit geführt hat. Individuelle Trainingsdokumentationen dienen einer individuellen Analyse und Vergleichbarkeit zwischen Sportlerinnen und Sportlern.
Wettkämpfe
Wettkämpfe[1] sind das Spiegelbild und das Ziel des Trainings. Die Ergebnisse zeigen den individuellen Trainingszustand. Wettkampfanalysen können genauen Aufschluss über Zeit- und Frequenzverläufe sowie taktische Einteilungen der Rennstrecke geben. Die Erfassung von Teilzeiten, Zwischenzeiten und Frequenzen sollte mit Beginn des Aufbautrainings kontinuierlich ausgebaut und erweitert werden.
Im Hinblick auf die Planung wird empfohlen, zu Beginn der Saison die Starts hinsichtlich der Schwimmlage und Streckenlänge zu variieren. Eine vorzeitige Spezialisierung soll vermieden werden. Die Ergebnisse geben Aufschluss über den individuellen Trainingszustand innerhalb der einzelnen Wettkampstrecken, dieser kann dann im Training durch Technik und konzentrierte Übung vertieft werden.
Im Aufbautraining und Anschlusstraining sollte auf eine hohe Wettkampfhäufigkeit innerhalb einer Veranstaltung und des Jahresverlaufes geachtet werden, ausgenommen des Zielwettkampfes. Innerhalb des Saisonverlaufes soll die sportliche Leistung des Sportlers stetig ansteigen.