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Sylvia Pille-Steppat
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Sylvia Pille-Steppat Para Rudern
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Para
Rudern

Sylvia Pille-Steppat

Rudern gibt mir die Freiheit, mich auf dem Wasser zu bewegen.

Freiheit und Schwerelosigkeit

Früher war ich leidenschaftliche Marathonläuferin und habe erfolgreich an zahlreichen Wettkämpfen teilgenommen. Mit 34 Jahren bin ich an Multiple Sklerose erkrankt, was bereits von Anfang an zu einer fortschreitenden Gehbehinderung geführt hat. Schon nach relativ kurzer Zeit, war ich auf einen Rollstuhl angewiesen.
Da ich weiter sportlich aktiv sein wollte, habe ich nach einer neuen Sportart gesucht und bin dabei aufs Rudern gekommen. Immer wenn ich an der Alster war, habe ich die Ruderer auf dem Wasser beobachtet. Deshalb reizte es mich, es selbst einmal auszuprobieren. Als Rollifahrer ist das natürlich nicht so einfach. Ein Glück, dass mein Sohn  damals beim Schulrudern war und ich im gleichen Verein direkt nachfragen konnte. Dort bekam ich das breiteste Boot. Außerdem wurde der Rollsitz entfernt und durch ein Kissen ersetzt. Schon konnte ich loslegen und es war ein tolles Gefühl, sich auf dem Wasser bewegen zu können.
Nach einiger Zeit habe ich im Internet recherchiert und bin auf die Nationalmannschaft  Para Rudern gestoßen. Daraufhin habe ich mit dem Bundestrainer Kontakt aufgenommen und wurde ein paar Monate später zu einem Schnupperlehrgang eingeladen. Schon ein gutes Jahr später durfte ich bei meiner ersten Ruder WM starten. Das lief zwar noch etwas holprig, aber ich war glücklich, dass ich dabei sein durfte.
Mein Durchbruch kam 2017, als die Wettkampfstrecke von 1000 m auf 2000 m verlängert wurde. Von da an war ich immer im A-Finale und habe bei der WM in Florida eine Bronzemedaille gewonnen. Im letzten Jahr habe ich mir bei der Ruder WM in Linz einen Startplatz für Tokio gesichert und mir damit einen großen Traum erfüllt. 

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